Diese Kosmetiktäschchen sind eine Auftragsarbeit. Ischenbüdel = Schlampermäppchen. Ob der Begriff politisch korrekt ist vermag ich nicht zu sagen. Er scheint in Hamburg bekannt zu sein. Da ich aber am anderen Ende Deutschland Zuhause bin kann ich auch das nicht beurteilen. Ich wünsche den Besitzerinnen viele Spaß mit ihren neuen „Schickipengtascherl“.
Monat: Januar 2011
Bestickter Filz
Ein Testschälchen für meine Pomponella habe ich mit silbernen Spiralen bestickt. Zwischen den zwei Wollfarben, innen und außen, habe ich einen Windelstoff eingefilzt. Ich wollte mal sehen ob das irgendeinen messbaren Effekt für derartige Schalen hat. Die Wolle dringt nicht so sehr ins Gewebe der anderen Farbe. Das könnte manchmal eine große Hilfe sein vor allem wenn das Farbverhältnis unausgewogen ist, die hellere Schicht dünner als die dickere, dunklere ist. Für die Formstabilität kann ich in diesem Fall keine Verbesserung erkennen.
Schon wieder Wochenende
Solange ich den vergoldeten Filz noch habe erfreuen wir uns. Schon bald geht er auf Reisen. So wie ich heute für ein paar Stunden. Meine Zeit vergeht wie im Flug, unglaublich. Jetzt ist schon wieder Freitag. Schnell noch ein paar Sachen fürs große Kind gepackt und dann, hoffentlich vor allen anderen, auf die Autobahn Richtung Norden. Und nach ein paar Stunden wieder Richtung München. Fahrservice nennt man das glaube ich. Euch allen ein schönes Wochenende!
Vergoldet
Ein größerer Sonnenfilz ist entstanden. Im inneren, unter einem Seidenfutter, rascheln leise Böhnchen. Die christliche Symbolik machte die Bohnen zum Sinnbild der Wiedergeburt Christi. Dies wohl wegen der Wuchsfreudigkeit der Bohnen und, weil sie in allen Ländern, die sich zum Christentum bekannten, üppig gedieh. Entscheidend für mich ist das rasche Gedeihen und Werden dieser Pflanze. Wenn jede Idee, ein Wunsch, jedes unserer Vorhaben diese starke, sich entwickeln wollende Energie in sich trägt gibt es guten Grund auf Erfüllung zu hoffen. Hier ist diese Affirmation be-greifbar durch die eingearbeiteten Bohnen.
Sonnenfilz
Zunehmend fällt es schwer mit dem wenigen Licht gut aus zu kommen. Vom Wetter hört und liest man ständig. Ich selber sitze permanent in Kunstlicht. Gelegentlich tauche ich aus des Kellers tiefer Höhle auf und bin beinah geblendet von der Qualität des Tageslichtes. Wenn dann auch noch ein sonniger Moment ist habe ich kaum Lust mich wieder an die Arbeit zu machen. Es beschäftigte mich noch der Inhalt einer Mail als ich diesen Text hier las. Grund genug das gehörte und gelesene einzufilzen. Neben glänzender Seide, Goldfäden, Perlen und Glöckchen habe ich am Schluss den gesamten Filz vergoldet.
Pomponella
Meine Lieblingsrose Pomponella. Als läge Schüsselchen in Schüsselchen. Das Prinzip der Babuschkas. Ein Mandala. Sich nach innen konzentrierend, nach außen weitend, sich verschenkend. Ein Rosenblatt nach dem anderen verlässt den Kern. Eine Seelenbewegung die ich täglich üben. Lange schon wollte ich dieses Thema in Filz umsetzen. Nun ist meine erste Pomponella fertig.
Mitten drin
Zuerst habe ich gestern das auffordernde Schweigen meiner Nähmaschine unterbunden. Dann konnte ich auch viel ruhiger meine weiteren Filzversuche voran treiben. Mittlerweile bin ich auch schon einen guten Schritt nach vorne gekommen. Wenn ich heute noch ordentlich weiterarbeite kann ich schon bald mehr zeigen.
Filz und Licht
Wenn ich die Finger im warmen Wasser habe, mein Tempo reduziere, erinnere ich mich immer warum mir das Filzen so am Herzen liegt; automatisch kommt man in einen kontemplativen Zustand. In sich hörend, spürend. Filzen hat heilende Qualitäten. Immer dann frage ich mich warum ich das nicht, so wie früher, täglich mache? Es sind zu viele andere Facetten geformt worden und fordern nun auch ihren Raum. Dadurch stellt sich leider eine gewisse Zerissenheit ein. Für den Moment lege ich den Schwerpunkt in das Filzige, es tut mir gut (meine Nähmaschine schaut mich immerzu auffordernd an, scheußlich!)
Gestern entstand dieser Lichtball. Ein gleichmäßiges Ergebnis macht mir Freude. Die Strukturen zeigen sich ohne Beleuchtung anders als mit Licht und sind für mich wie eine Landkarte. Bald ist dieser Filz schon auf Reisen zur neuen Besitzerin.
Montagmorgen
Alles geschafft, alle aus dem Haus. Klingeltöne aller Art aus, Kaffee und Frühstück schnappen und schnell in meine Werkstatt verschwinden. Ruhe geniessen.
Ich werde diese Woche versuchen die Stickmaschine zu ignorieren, was mir deutlich schwer fällt. Sie lenkt mich immerzu von anderen Dingen ab. Es ist schön zu sehen wie sich der Stoff bezeichnet. Aber es gibt noch anderes zu tun! Seit langem möchte ich etwas filziges probieren ohne es bisher geschafft zu haben.
Und dem Thema Hüte nähere ich mich nun schon lange und finde den Anfang nicht recht. Seit vielen Wochen geduldet sich ein lieber Helfer auf seine versprochene Kopfbedeckung. Ich weiß einfach nicht recht wie ich anfangen soll. Euch allen eine gute Woche!
Und nochmal Geburtstag
Der Kindergeburtstag ist geschafft. Heute kommen nun die Großeltern. Noch einmal ein feines Essen zaubern und Co. Dann ist der 3 Tag des Geburtstags-Maratton geschafft und es kehrt hoffentlich rasch Normalität ein. Der kleine Bruder ist langsam überfordert. Hat er immer schon mit Eifersucht zu kämpfen wird es nun, nach Tagen ständiger Zuwendung aller zur Schwerster, wirklich hart für ihn. Wir hatten schon am Geburtstag einen Übernachtungsgast und die Damen hatten viel Spaß. Der Bruder weniger. Gesternmorgen half nur eine kurzentschlossene Flucht des Vaters samt Buben aus dem Haus um den Frieden wieder herzustellen. Der Bube hatte einen schönen Ausflugstag und ich konnte in Ruhe den Kindergeburtstag mit 9 Mädchen feiern. Heute freut sich Marie auf die Großeltern und Jona muß noch mal durchhalten. Den dritten Tag Geschenke für die Schwester, hoffentlich schaffen wir das noch ohne Dauerweinen…